In Bildern sprechen - Mittelalterliche Buchmalerei
Buchmalerei war im Mittelalter nicht nur Illustration. Sie war ein essentielles Element der mittelalterlichen Prachthandschrift. Zusammen mit dem Einband, dem kalligraphisch gestalteten Textelementen und graphischen Gliederungselementen bildete die Bebilderung ein Gesamtkunstwerk. Ähnlich der Architektur prägte die abendländische Buchmalerei über Jahrhunderte hinweg unterschiedliche Stile aus. Im Spiegel der Würzburger Handschriften reichen diese von den angelsächsisch geprägten Miniaturen und Initialen des Frühmittelalters (M.p.th.f.69) über den Malstil der wohl berühmtesten Schule des Mittelalters, der Reichenauer Malschule (M.p.th.q.5) im Hochmittelalter, hin zu gotischen (M.p.th.f.m.9) und spätgotischen (M.p.th.q.9) Stilelementen sowie zu den sich kunstvoll rankenden Initalialen des Spätmittelalters (M.p.th.f.88).