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Pilsen mit Rokican und Burg Radynĕ
Delin.VI,4,23
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Am Zusammenfluss von vier Flüssen zur Beraun und an der Kreuzung wichtiger Handelswege bestand seit der 2. Hälfte des 10. Jh. eine Fürstenburg, daran anschließend eine Siedlung von Handwerkern und Kaufleuten; diese Siedlung wurde um 1295 an einen günstigeren Platz verlagert und auf regelmäßigem Grundriss erbaut. Im 16. Jh. erlebte Pilsen eine wirtschaftliche Blüte, es war nach Prag und Kuttenberg die größte böhmische Stadt der Zeit. Pilsen war Hauptpfeiler des Katholizismus in Böhmen. Dreißigjähriger Krieg, Feuersbrünste und Pestwellen hatten verheerende Folgen. Anfang des 19. Jh. wurden die Befestigungen abgebaut, die Stadt wandelte sich zum Industriezentrum. Heute ist Pilsen die zweitgrößte Stadt der tschechischen Republik. Rokican am Weg von Pilsen nach Prag (15 km östlich von Pilsen) war Sitz des Prager Bischofs. Im 16. Jh. verfiel die Burg und der Ort stieg zur königlichen Stadt auf; seit dem Spätmittelalter wird hier Metall verarbeitet. Die Ansicht zeigt den Ort mit der gotischen Maria-Schnee-Kirche und der Friedhofskirche Hl. Dreifaltigkeit. Die Burg Radyne wurde unter Kaiser Karl IV. errichtet, ihr Name lautete eigentlich Karlskrone. Seit dem 16. Jh. ist die Burg Ruine, der heutige Name ist die Bezeichnung für den Hügel. Grimstein, so die Beschriftung, war Domäne der Herren von Sternberg, zu der Radyne damals gehörte.