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Breslau
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Breslau liegt an der Furt im Flusstal der Oberoder, wo sich zwei europäische Handelswege kreuzten: der ältere verband die Adria und die Mitteldonau mit der Ostsee, der jüngere, die sog. Hohe Straße, war der Verbindungsweg zwischen süd- und mitteldeutschen Städten und Kiew (und weiter gen Osten). Die Geschichte der Stadt ist bewegt: so war Breslau zu Beginn des 10. Jh. böhmisch, nach 986 polnisch, seit 1163 unabhängiges Herzogtum, 1335 bis 1526 an das Böhmische Königreich gebunden und mit ihm seit 1526 Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie; 1741 preußisch besetzt, seit 1871 Teil des Deutschen Reiches und nach 1945 zu Polen gehörig. Schon um 1000 ein wohlbekannter, befestigter Handelsplatz, entwickelte sich Breslau im 12. Jh. mehr und mehr zur Metropole Schlesiens. Im Mongolensturm 1241 brannte die Stadt völlig nieder und wurde durch eine großzügige Neuanlage ersetzt. Da Breslau eine Handelsstadt war, lag fortan sein Mittelpunkt nicht am Schloss oder Dom, sondern am gotischen Rathaus, umgeben vom Großen Ring, Salzring und Neumarkt. Das herzogliche Gebiet am Oderufer war größtenteils mit kirchlichen Stiftungen besetzt. Die Ansicht zeigt besonders hervorgehoben den Glockenturm der Elisabethkirche mit ihrer 1535 vollendeten Renaissance-Haube. Im Vordergrund die Neustadt.