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Kastl mit Neumarkt
Delin.VI,1,2
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1103 stellten die Grafen von Sulzbach-Kastl-Habsberg ihre romanische Burg auf einem Bergrücken über dem Lauterachtal für die Gründung eines Klosters zur Verfügung. Dieses älteste Benediktinerkloster im bayrischen Nordgau erbaute bis 1129 eine neue Kirche, behielt aber die Befestigungen der Burg bei. 1543 wurde die Reformation eingeführt, 1563 das Kloster aufgehoben, das schon vorher durch einen Brand weitgehend zerstört worden war. 1636 nach der Rekatholisierung des Landes wurde Kastl an die Amberger Jesuiten übergeben, 1782 bis zur Säkularisation 1808 an den Malteserorden, dann vom Staat übernommen und restauriert. Die Ortschaft Kastl, die sich zu Füßen des Klosters entwickelt hatte, brannte zum ersten Mal 1484 nieder. 1504 wurde sie im Bayerischen Erbfolgekrieg völlig eingeäschert. Neumarkt, Handelsknotenpunkt an der Kreuzung der Straßen Magdeburg-Regensburg und Nürnberg-Prag, wird 1160 erstmals urkundlich fassbar. Neumarkt kam 1269 aus staufischem Reichsbesitz an die Wittelsbacher, 1329 an deren pfälzische Linie und war 1440-1499 Residenz der Seitenlinie Neumarkt-Mosbach. Das Schloss wurde 1520 durch Brand beschädigt und bis 1536/37 durch Pfalzgraf Friedrich II, den Weisen, als vierflügeliges Wasserschloss wiederaufgebaut. 1628 kam Neumarkt an die bayrische Stammlinie. Im Zweiten Weltkrieg wurden 90% aller Gebäude zerstört, heute ist die Stadt wieder weitgehend rekonstruiert.