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Krakau
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An fünf wichtigen Handelsstraßen und an der Weichsel gelegen, stand Krakau ab dem Ende des 9. Jh. unter Einfluss des Großmährischen Reiches, dann unter böhmischem Einfluss, 999 wurde es polnisch, 1795 fiel es an Österreich, von 1815 bis 1846 war es Freie Stadt, kam dann wieder bis 1918 zu Österreich und ist seither polnisch. Die hölzerne Königsburg auf dem Wawel, einem Felsenhügel, begann man im 10./11. Jh. als steinerne Anlage mit Schloss und Kathedrale auszubauen. Im 11./12. Jh. erlebte die Stadt, die schon 1257 Magdeburger Stadtrecht erhielt, ihre erste größere Blüte. Während der Tartareneinfälle 1241 und 1259 wurde Krakau zerstört, es folgte jedoch ein rascher und großzügiger Neuaufbau. Von 1320 bis 1734 war und blieb Krakau Stadt der polnischen Königskrönung (nebst Grablege im Dom), obwohl die Residenz 1596 nach Warschau verlegt wurde. Ihre größte Blüte erreichte die Stadt vom 14. bis 16. Jh., u. a. mit der Gründung der Universität 1364, mit dem Fernhandel und dem Nutzen aus dem Bergbau der näheren Umgebung. Nahm die Stadt noch im 16. Jh. an den höfisch bestimmten Anfängen der Renaissance in Polen teil, ging ihre Bedeutung aber allmählich ökonomisch, politisch und kulturell zurück. Ein neuer Aufschwung setzte erst im späteren 18. Jh. ein. Das Blatt zeigt den am 18. Oktober 1536 durch einen Brand schwer zerstörten Ostflügel des Wawel ohne Dachstuhl.