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Gera mit Schleiz
Delin.VI,3,15
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Gera entwickelte sich seit dem 13. Jh. im Tal der Weißen Elster zwischen der slawischen Siedlung Zschochern und einer Burg der Vögte von Weida, die sich dann nach dem Ort nannten. Der rechteckige Grundriss mit geradlinigen Straßenzügen war von einer Mauer umgeben. Im Sächsischen Bruderkrieg 1450 wurde Gera belagert und schwer zerstört, ebenso 1639. 1780 verheerte ein Brand die Stadt. Seit 1564 war Gera Residenzstadt des Fürstenhauses Reuß jüngere Linie. Das aus einer frühmittelalterlichen Burganlage hervorgegangene Schloss Osterstein auf dem Hainberg war fürstlicher Wohnsitz bis 1918, als Heinrich XXVII. Reuß abdankte. Gera wurde dann bis 1920 Hauptstadt des Volksstaates Reuß, der später im Land Thüringen aufging. Auch Schleiz war Residenzstadt der Reußschen Herrschaft. Die Stadt entwickelte sich aus sorbischen Ursprüngen und unterstand den Vögten von Gera. Vom 3. Jh. bis 1533 unterhielt der Deutsche Orden hier eine Komturei. Mehrfach gab es große Stadtbrände, zuletzt 1837 und 1856. Durch das Bombardement 1945 wurde die mittelalterliche Bausubstanz beider Städte vollends zerstört. Geras historischer Stadtkern ist jedoch heute restauriert. Der Galgen im Vordergrund des Bildes ist an dieser Stelle für das 16. Jh. nicht nachgewiesen. Die Ansicht zeigt Schleiz im Hintergrund in ungewöhnlicher Form, grau verhangen, im Wolkenbruch - vielleicht eine Reminiszenz an die realen Reiseumstände.