Grafik
Prag
Delin.VI,10,41
Titel
Erscheinungsjahr
Digitalisiert von
Online seit
Der Raum beiderseits der Moldau ist bereits seit der Steinzeit besiedelt. Prag ist seit dem Ende des 9. Jh. die Hauptstadt Böhmens, bestand aber bis 1784 eigentlich aus vier Städten mit getrennter Verwaltung (Hradschin, Kleinseite, Altstadt, Neustadt). Die Siedlung auf dem Hradschin wurde durch die Premysliden gegründet, in der 1. Hälfte des 10. Jh. entstanden die St. Georgs-Basilika und der spätere St. Veits-Dom. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Burg Vyšehrad rechts der Moldau. Ab ca. 1100 ist eine Kaufmannssiedlung im Bereich der Altstadt nachweisbar, nach 1230 wurden Mauern zu ihrem Schutz errichtet. 1257 wurde die sog. Neustadt am linken Moldauufer gegründet, die seit dem 14. Jh. als Kleinseite bezeichnet wird. 1348 erfolgte die Gründung der Neustadt. Im Spätmittelalter war Prag mit ca. 40.000 Einwohnern eine der größten Städte Europas, die Zahl der Bauten auf der Ansicht ist aber sicher überzeichnet. Ab der 2. Hälfte des 16. Jh. Erfolgt der Renaissance-Ausbau der Stadt. Die Ansicht zeigt den charakteristischen Bauzustand des Hradschins vor dem großen Brand von 1541. Eine noch genauere Datierung lässt die Darstellung des hier noch vollkommen intakten sog. Schwarzen Turms auf dem Hradschin, des großen Turmes rechts außen mit seinen kleinen Scharwachttürmchen an den Ecken, zu: er wurde am 10. April 1538 durch Blitzschlag und Brand völlig zerstört.