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Zeichnungen aus dem Nachlasse von Prof. Adelmann
Delin.XII
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Das Sammelalbum des Würzburger Mediziners Heinrich Adelmann enthält 224 eingeklebte Aquarellzeichnungen sowie zwei Zinkographien (23r, Fig. I und Fig. II) von äußeren Augenkrankheiten, montiert auf 24 Papp-Blättern. Hinzu kommt ein leeres Blatt (fol. 17). Die Zeichnungen sind thematisch nach dem Krankheitsbild geordnet, beginnend mit "Liderkrankungen" (fol. 1r). Es folgen die betitelten Blätter "Hornhaut" (fol. 2r), "Hornhaut" (fol. 3r), "Thränenwege" (fol. 4r), "Iris" (fol. 6r), "Lidranderkrankungen" (fol. 7r), "Ophthalmiae" (fol. 8r), "Angeborne Anomalieen" (fol. 10r), "Angeborene Anom." (fol. 11r), "Lider, Bindehaut" (fol. 12r), "Angeborene Anom." (fol. 14r), "Lider, Bindehaut" (fol. 16r), "Linse" (fol. 18r), "Linse" (fol. 19r), "Linse" (fol. 20r), "Linse" (fol. 21r), "Lidhaut" (fol. 22r), "Tumoren" (fol. 23r) und "Iris" (fol. 25r). Dem Album wurde lose eine Pappkarton (187 x 116 mm) mit zwei aufgeklebten Aquarellzeichnungen beigelegt. Die untere Abbildung ist mit "Ophthalmia aegyptiaca Stad II" beschriftet. Adelmanns künstlerisches Talent erlaubte ihm eine exakte Darstellung der unterschiedlichen Krankheitsbilder, die er während seiner praktischen Tätigkeit als Arzt kennenlernte. Der im Bereich Chirurgie und Augenheilkunde habilitierte Würzburger ist im Personal- und Studierendenverzeichnis als Privatdozent vermerkt, ab dem Wintersemester 1840/41 als außerordentlicher Professor der Medizin. Die Aquarell-Abbildungen in seinem Sammelband stammen zumeist aus dem Zeitraum 1835 bis 1838. Adelmann beschriftete in der Regel händisch seine Zeichnungen, um das dargestellte Krankheitsbild zu benennen. Teilweise finden sich bei den Aquarellen auch Hinweise auf nummerierte Diarium-Einträge mit Jahresangabe. Die späteste datierte Aquarellzeichnung ist den Liederkrankungen zugeordnet. Beobachtet wurde das Krankheitsbild 1873, wobei auf einen Diarium-Eintrag von 1867 verwiesen wird (fol. 7). Beim Fall der Elisabetha ist der Mediziner mit "Dr Adelmann f." (fol. 9) als Künstler belegt. Adelmann zeichnete jedoch nicht nur für den eigenen Gebrauch, er fertigte ebenfalls die Abbildungen in den "Grundzüge[n] zur Lehre der chirurgischen Operationen" (1835) des Würzburger Medizinprofessors Kajetan von Textor an. Der Halblederband des Sammelalbums datiert ins 19. Jahrhundert. Er ist mit einem goldgeprägten Titel und Schmuckelementen versehen, der Buchschnitt wurde rot eingefärbt. Der Spiegel ist mit industriell hergestelltem Buntpapier ausgestattet, das an Brokat erinnert. Die Maße des Albums betragen in etwa 310 x 435 x 48 mm. Dem Album lag die Korrespondenz zwischen Friedrich Adolf Müller-Uri und Franz Schieck bei (Autor. IX,418 und Autogr. IX,419). Der Verwandte des Glasaugenherstellers Ludwig Müller-Uris erkundigte sich 1931 beim Würzburger Lehrstuhlinhaber für Augenheilkunde nach dem Sammelalbum Adelmanns. Im Jahr 1912 erwähnt Helfreich in seinem Aufsatz über die "Geschichte der Augenheilkunde an der Universität Würzburg", dass die "Universitäts-Augenklinik eine reiche Sammlung selbstgefertigter künstlerischer Aquarellbilder über äussere Augenkrankheiten" aus dem Nachlass Adelmanns erhalten habe.